Betriebsprüfung und Honigkontrolle
Jeder Imker trägt die Verantwortung für die Qualität seines Honigs. Ich bin im Bienenzüchterverein Frutigland und habe Kurse und Weiterbildungen als Betriebsprüfer im Rahmen des Honig-Qualitätssiegel-Programms besucht. Dieser Auftrag ist treuhänderisch und vertraulich. Es geht nicht um Schikanen, sondern darum, im Interesse aller Produzenten, ein gesundes, hoch stehendes Produkt anzubieten, das die Kunden freut, befriedigt und ihnen schmeckt.
Der Verband führt Listen der Siegelimker. Nach einem Auszug, den ich am Anfang des Jahres vom Verband erhalte, kontrolliere ich bei den dort aufgeführten Imkern die Honigproduktion und Hygiene. Alle drei Jahre ist bei den registrierten Siegelimkern eine kostenpflichtige Kontrolle (aktuell 30 Fr.) fällig und sie dürfen dann auf jedem Glas das goldene Siegel anbringen.
Ich melde mich an für einen Besuch. Im Bienenhaus werden die Werkzeuge angeschaut. Sie sollen sauber und geruchsneutral sein. Die leeren Mittelwände und Honigwaben müssen vor Ungeziefer geschützt gelagert werden. Ein Viertel der Brutwaben wird jährlich erneuert und bebrütete Honigwaben werden Ende Saison ausgemustert. Die Aufzeichnungen (Bestandesblatt und Imkerkalender) sollen vollständig sein und der Imker kann die Krankheiten der Bienen erkennen.
Der Honig wird vor dem Schleudern auf seine Reife geprüft. Der Raum, wo der Honig geschleudert wird, muss sauber, geruchfrei und bienendicht sein. Alle Geräte werden mit sauberem Trinkwasser gereinigt. Ich kontrolliere eine Probe der Honigernte auf ihren Wassergehalt mit einem geeichten Instrument (Refraktometer). Bei den Siegelimkern darf der Wassergehalt nicht mehr als 18,5 Prozent betragen. Das Einfüllgewicht der Gläser, die Beschriftung und die Aufbewahrung einer Probe während drei Jahren sind einzuhalten.
Wer noch nicht Siegelimker ist und es werden möchte, kann sich auf der Website des Bienenverbands https://www.bienen.ch/themen/siegelimkerinnen-und-siegelimker.html informieren oder mich anrufen.
Nadine Herrmann |